Nach einer Nacht, in der es mir mal wieder schlecht ging
Hatte zu Abend Champignons gegessen. In der Nacht ging es wieder los mit heftigen Schweißausbrüchen und Herzaussetzern. Ich rief am nächsten Morgen den Champignon-Züchter an, um zu fragen, womit die Pilze gedüngt werden. Die Antwort: mit Stroh, Pferde- und Hühner-Mist. Die Tiere bekommen jodiertes Futter, scheiden es aus, mit dem Mist wird gedüngt und schon ist das Jod in den leckeren Pilzen. Sch...ade
Es macht mich wütend, es macht mich traurig, ich bin enttäuscht, ich bin verzweifelt, ich weiß oft gar nicht, was ich bin. Was ich weiß, ich bin Deutsche, wohne in Deutschland, bin Jodallergikerin und kann so gut wie nichts aus Deutschland essen. Ich ärgere mich, vor allem, wenn ich folgendes Wahlversprechen lese: „Wir, Bündnis 90/Die Grünen, sichern auch in Zukunft Ökologie, Gerechtigkeit, Selbstbestimmung und Demokratie, setzten uns ein für Bürgerrechte, stehen für den Schutz der Natur und starker Verbraucherrechte. Dafür kämpfen wir.“
Ich sehe und merke überhaupt nichts davon. Warum ist Jod im Tierfutter? Damit die Tiere keine Kröpfe bekommen? Manche Menschen jedoch erkranken davon. Ich finde es unverantwortlich. Jod ist gut. Es geht aber nicht an, dass man alle Leute mit zusätzlichem Jod versorgt, dann auch noch in Massen. Jod ist ein Spuren- und kein „Massenelement“. Jod ist apothekenpflichtig und hat Nebenwirkungen, die man auf dem Beipackzettel lesen kann. Jeder Mensch benötigt seine individuelle Jodmenge. Man kann nicht alle, ob groß oder klein, über einen Kamm scheren. Habe ich Schmerzen und nehme ein Schmerzmittel, so heißt das doch nicht, dass alle Schmerzmittel nehmen müssen. Genau so wird es aber mit Jod gehandhabt. Jeder weiß, dass es zu Nebenwirkungen kommen kann, wenn man zu lange Aspirin nimmt. Beim Jod ist es nicht anders. Warum wird in Deutschland alles jodiert, vor allem aber das Viehfutter? Jod ist ein Medikament, und hat als Zusatz in Lebensmitteln nichts zu suchen. Und wenn es schon zugefügt wird, dann sollte es zumindest deklariert sein mit allen seinen Nebenwirkungen, so dass jeder frei entscheiden kann, ob er es kauft oder nicht. Doch man wird gezwungen, es zu kaufen, weil es in Deutschland nichts anderes gibt. Seltsam, unser aufgeschlossenes, modernes Deutschland. Was läuft da ab, was steckt dahinter? Ich und auch noch andere machen sich ihre Gedanken. Irgendetwas stimmt doch nicht, irgendwas ist da faul. Nur was? Ist es als Vorsorge gedacht, wenn ein Kernkraftwerk in die Luft gehen sollte? Das wäre aber doch Unsinn, die Schilddrüse würde vielleicht gerettet, wie sieht es aber mit den anderen Organen aus? Ich suche einen plausiblen Grund, finde aber keinen. Oder doch? Geht es letztendlich mal wieder ums Geld, darum, dass irgendwelche Leute davon profitieren? Es macht mich wütend, ich bin frustriert. Wer setzt sich für die Jodkranken ein, welche Partei? Im Grundgesetz, Artikel 2 heißt es unter anderem: „Jeder hat ein Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.“ Soll man überhaupt noch wählen? Ich habe auf jeden Fall dazu keine Lust mehr. Würde es eine Partei geben, die sich wirklich, aber auch wirklich für uns einsetzt, sie bekäme meine Stimme und sicher noch viele andere. Jodkranke gibt es genug in Deutschland.
Man lebt nicht wirklich als Jodkranker in Deuschland. Man gehört nicht dazu, ist ausgegrenzt. Man muss sich das Essen wirklich suchen, z.B. auf ausländische Produkte zurückgreifen oder ins Ausland fahren, was alles sehr zeit- und kostenaufwändig ist. Das alles muss nicht sein, wenn nur das Tierfutter nicht jodiert wäre.